Was ist Stress?

Was ist Stress?

Heute versteht man unter Stress vor allem die Beanspruchung des Menschen durch innere und äußere Reize. Während innere Reize (zum Beispiel ein unangenehmer Gedanke) aus uns selbst heraus wirken, uns quasi „von innen“ unter Stress setzen, wirken äußere Reize (zum Beispiel Zeitdruck) „von außen“ auf uns ein und setzen uns dadurch unter Stress.

Stress von außen

Unter Stress verstehen die meisten Menschen Einflüsse von außen wie Zeitnot, fehlende Erholungszeiten, Sorgen, sowie Einsamkeit und zu wenig soziale Teilhabe. Dass die Pflege eines Angehörigen neben freudigen Momenten auch sehr viel Stress mit sich bringt, ist genauso einleuchtend wie die Tatsache, dass es sich hierbei um eine sehr wichtige und sinnstiftende Tätigkeit handelt. Dies ändert jedoch nichts daran, dass es sich auch um eine sehr schwere Arbeit handelt. In professionellen Einrichtungen der Pflege sind es wiederum meist die strukturellen Rahmenbedingungen, die bei den Pflegekräften Stress und negative Emotionen verursachen. Zwischenmenschlichkeit und persönliche Nähe zu den Heimbewohnern kommen dabei häufig zu kurz. Auch können die unterschiedlichen Interessen von Pflegedienstleitungen, Pflegekräften und Heimbewohnern zu "inneren Konflikten" bei den Pflegekräften führen und dadurch Stress verursachen. Und schließlich kann auch im Pflegeteam selbst Stress entstehen, wenn sich zum Beispiel eine Pflegekraft bei der Einteilung zur Nachtschicht benachteiligt fühlt. Nicht nur an dieser Stelle sollte Berücksichtigung finden, dass jede Pflegekraft Berufs- und Privatleben miteinander vereinbaren möchte.

Stress von innen

Stress bei der Pflege kommt aber auch von innen, aus der Psyche. Innerer Stress entsteht durch unsere Empfindlichkeiten, Einstellungen und Bewertungen einer Situation.

Es ist gar nicht immer leicht, inneren Stress wahrzunehmen. Meist äußert er sich in einem Gefühl von Anspannung. Dieses führt zu vielfältigen körperlichen und geistigen Veränderungen. Sie sind nicht alle unangenehm. Manche Menschen laufen bei Stress zumindest zu Beginn zu ihrer Hochform auf. Die meisten Menschen spüren unter Stress aber schnell ihre Schwachstellen und empfinden sich als zunehmend weniger körperlich und geistig belastbar.

Über kurz oder lang mündet anhaltender Stress bei jedem in unangenehme Empfindungen ein wie Appetit- oder Schlafveränderungen, Gereiztheit, Unkonzentriertheit oder Schmerzen und Muskelermüdung: Dauerstress macht psychosomatische Störungen.

Das Forum gegen Stress

Dieses Forum ist entstanden, um pflegenden Angehörigen eine Entlastung im doppelten Sinne anzubieten: Entlastung einerseits durch gegenseitigen Austausch und andererseits Entlastung durch einen erleichterten Zugang zu professionellen Leistungserbringern, die Sie bei Ihrer so wichtigen Pflegearbeit unterstützen können.

 

Alexander Schlör, Gesundheitspsychologe/ Präventologe B.A.

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